Nasenatmung - das unterschätzte Fundament deiner Gesundheit.
- Asa Buchmann
- 20. Apr.
- 3 Min. Lesezeit

„Ich atme eh durch die Nase.“
Diesen Satz höre ich sehr oft, wenn ich gefragt werde, was bei funktioneller Atmung am wichtigsten ist.
Meine Antwort lautet dann: „Durch die Nase atmen.“
Fast alle sind überzeugt, dass sie das ohnehin tun.
Und trotzdem zeigen Studien: Rund 90 % der Menschen atmen nicht funktionell.
Wie kann das sein?
Stimmt die Statistik nicht – oder täuscht uns die eigene Wahrnehmung?
Zeit, einen genaueren Blick auf die Atmung zu werfen.
Unsere Atmung läuft automatisch.
Das ist gut so.
Aber genau deshalb merken wir oft nicht, wie wir atmen.
Viele glauben, sie atmen durch die Nase.
Doch in Wirklichkeit schaltet der Körper oft unbewusst auf Mundatmung –besonders in Stressmomenten, beim Sprechen oder in der Nacht.
Diese Muster schleichen sich ein.
Und sie haben Folgen.
Die Nase ist weit mehr als nur ein Lufteinlass!
Sie filtert, befeuchtet und erwärmt die Luft.
Sie produziert Stickstoffmonoxid – antibakteriell, antiviral und gefäßerweiternd.
Sie aktiviert den Parasympathikus – unseren Entspannungsmodus.
Sie trainiert das Zwerchfell, das wiederum das Herz unterstützt.
Und sie verbessert die Sauerstoffaufnahme im Körper.
Wenn wir durch die Nase atmen, wird unser Atem ruhiger, tiefer und gesünder.
Und genau das braucht unser Nervensystem heute mehr denn je.
Trotzdem atmen viele Menschen unbewusst durch den Mund:
– Beim Sprechen
– Beim Sport
– Unter Stress
– In gebeugter Haltung
– Und vor allem: nachts
Ja, besonders nachts kann das zum Problem werden.
Schnarchen, Mundtrockenheit, Schlafstörungen – all das kann eine Folge sein und sind Anzeichen dysfunktioneller Atmung.
Viele wachen erschöpft auf, ohne zu wissen, warum. Selbst ohne deutliche Symptome ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man zumindest phasenweise durch den Mund atmet.
Die Folgen von dauerhafter Mundatmung sind deutlich spürbar:
– Unruhiger Schlaf
– Erhöhtes Infektionsrisiko
– Schlechtere Sauerstoffversorgung der Zellen
– Konzentrationsprobleme
– Verspannungen
– Gereizte Schleimhäute
– ständiger innerer Stress
Die gute Nachricht:
Du kannst jederzeit zurückfinden –zu einer natürlichen, funktionellen Atmung.
Der erste Schritt ist ganz einfach: Zurück zur Nasenatmung.
Ein paar Impulse für den Alltag:
– Achte bewusst darauf, ob du durch die Nase atmest.
– Beim Sprechen: kurze Atempausen, dann wieder sanft durch die Nase einatmen.
– Mund geschlossen halten, wenn du nicht sprichst – eine kleine, aber wirkungsvolle Übung.
– Nachttraining mit medizinischem Tape („Schlafpflaster“) – sanft und sicher.
– Und ganz entscheidend: die Zungenposition.
Die natürliche Ruheposition der Zunge ist oben am Gaumen.
Flach und breit anliegend. Auch wenn das ungewohnt klingt – genau dorthin gehört sie.
Nur in dieser Haltung kann die Nasenatmung dauerhaft bestehen.
Diese Position hat noch viele weitere Vorteile – dazu mehr in einem der nächsten Beiträge.
Die Nasenatmung ist unsere ursprüngliche Atmung.
Sie verbindet uns mit der Ruhe, mit unserer Gesundheit, mit innerer Klarheit.
Wenn du dir erlaubst, wieder durch die Nase zu atmen, begibst du dich auf einen stillen, aber kraftvollen Weg zurück zu dir selbst und ganzheitlichem Wohlbefinden.
Wie bei allem gilt: Erwarte nicht von dir, dass du dich von heute auf morgen vollständig umstellen kannst!
Lass dir Zeit.
Beobachte dich immer wieder.
Übe dich in kleinen Schritten.
Besorge dir ein Nachtpflaster.
Und kehre immer wieder liebevoll zur Nasenatmung zurück.
Dein Körper wird es dir danken –mit mehr Energie, besserem Schlaf, klarerem Geist und innerer Ruhe.
In allen meinen YinYoga-Angeboten kannst du die funktionelle Atmung ganz entspannt und ohne Druck üben – Woche für Woche.
So findest du Schritt für Schritt zurück zu deinem natürlichen Atemrhythmus und integrierst ihn ganz sanft in deinen Alltag.
Schau gerne vorbei – ich freu mich auf dich.
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