Wenn Trauer singt
- Asa Buchmann
- 4. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Okt.

Trauer ist kein Ende.
Sie ist eine Schwelle.
Und manchmal ist sie der Beginn von etwas unendlich Lebendigem.
„Aus der Tiefe des Kummers steigen unsere größten Kräfte empor.“— Kahlil Gibran
Trauer hat kaum Platz in unserer Welt
Ein bisschen – ja, das ist erlaubt.
Aber bitte nicht zu lange.
Wir wollen ihr lieber aus dem Weg gehen.
Selbst wenn sie uns selbst trifft, versuchen wir, stark zu bleiben.
Wir lenken uns ab, wollen nicht fühlen.
Doch tief in uns gibt es eine uralte Weisheit:
Trauer will nicht verdrängt werden.
Sie will gesehen, gefühlt, gehört werden.
Wenn wir ihr Raum geben, geschieht etwas Magisches.
Sie beginnt, sich zu wandeln.
Aus Schwere wird Bewegung.
Aus Schmerz entsteht Tiefe.
Und aus dieser Tiefe wächst eine neue Kraft.
Trauer als Kraftquelle – Warum sie uns verwandeln kann
In vielen alten Kulturen war Trauer nicht stumm.
Man sang sie, man trommelte sie, man tanzte sie hinaus in die Nacht.
Frauen und Männer klagten laut, gaben ihrer Seele Klang, damit sie den Weg zurück ins Leben findet.
In England habe ich eine Form der Trauerbewältigung kennengelernt, die im keltischen/gälischen Raum „Keening“ genannt wird.
Eine gesungene Klage, um den Schmerz des Verlustes zu befreien – roh, ehrlich, heilend.
Die Trommel wird zum Herzschlag.
Die Stimme zum Fluss.
Der Körper zum Schiff.
Heute haben wir diese Rituale fast verloren.
Wir schweigen, wenn uns das Herz bricht.
Wir ziehen uns zurück, allein mit dem Schmerz.
Und doch sehnen wir uns nach Gemeinschaft.
Nach einem Raum, in dem wir fühlen dürfen – ohne Masken, ohne Ablenkung, ohne den Druck, schnell wieder „funktionieren“ zu müssen.
Klang und Trommel als Heilungsweg für die Seele
Wenn wir singen und trommeln, öffnet sich ein uralter Zugang zu unserer Innenwelt. Der Körper beginnt zu schwingen, der Atem wird tiefer, Emotionen dürfen sich lösen. Wir verbinden uns mit etwas Größerem – mit den Erinnerungen unserer Ahnen, mit der Kraft der Erde, mit dem, was uns trägt.
Erden.Klang – Shamanic Song & Drum Circle im Oktober, wenn die Zeit der Ahnen beginnt, ist ein Raum, in dem die Trauer Platz hat.
Ein Kreis, in dem wir gemeinsam die Trauer ehren.
Denn jeder von uns trägt Trauer mit sich.
Um Menschen und Tiere, die wir verloren haben.
Um nicht gelebte Gelegenheiten.
Um Beziehungen, die sich nicht erfüllt haben.
Wir lassen sie sprechen, klingen, schwingen.
Wir halten sie in Rhythmus und Klang, bis sie beginnt, sich zu verwandeln – in Lebendigkeit, Klarheit, Verbundenheit.
Erden.Klang – Einladung zum schamanischen Song & Drum Circle
Hier darfst du fühlen.
Hier darfst du loslassen.
Hier darfst du dich von Klang und Rhythmus in etwas Neues tragen lassen.




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