Die Heiligkeit des Körpers

Salbung beginnt mit einem Tropfen - und führt in die Tiefe.

Es ist spannend, was man im Laufe des Lebens an sich selbst entdeckt.

Dinge, die man früher nicht bemerkte, treten plötzlich ins Licht.

Ich war seit meiner Jugend auf der Suche nach spirituellen Antworten, nach dem Sinn und nach Verbindung. Doch die Wertschätzung des Körpers hatte darin keinen Platz. Zu sehr war ich geprägt vom Einfluss östlicher Traditionen – Yoga, buddhistische Lehrer – während unsere eigenen spirituellen Wurzeln im Schatten lagen.

Suche nach Sinn.

Sehnsucht nach Tiefe.

Fragen nach dem Warum.

Verlust der eigenen Wurzeln

Durch die dunkle Geschichte des 20. Jahrhunderts war das Wort Heimat belastet. Niemand suchte nach spiritueller Verbundenheit mit dem eigenen Land. Es schien, als gäbe es nur die katholische Kirche – und die ehrte den Körper nicht, sondern verlangte seine Überwindung.

Verlust der Heimat.

Vergessene Göttinnen.

Schweigen auf der Erde.

Doch das stimmt nicht. Lange vor dem Patriarchat lebten Menschen in tiefer Verbindung mit der Erde, den Jahreszeiten, der Großen Göttin. Auch die Kelten und Germanen waren eingebettet in eine Spiritualität, die den Körper und seine Bedürfnisse ehrte.

Heiligkeit des Körpers.

Natur als Spiegel.

Göttin als Quelle.

Meine persönliche Reise zur Heiligkeit des Körpers

Ich glaubte lange, es sei wertvoller, den Geist zu trainieren und spirituell „voranzukommen“, als den Körper zu achten. Der Körper erschien mir wie ein Hindernis.

Doch meine Reise hat sich verändert.

Durch die Begegnung mit dem nordischen Göttinnenkreis wurde mir bewusst, wie unnatürlich die Ablehnung des Körpers ist. Wie viele Probleme Menschen heute mit sich tragen, weil sie ihren Körper ablehnen. Wie viele Menschen ihn als hässlich oder mangelhaft empfinden – statt als Geschenk.

Einer der Wendepunkts - und es gab derer mehrere - kam mit meiner Ausbildung zum Magdalene Myrrophore Practitioner. Dort lernte ich die heiligen Salbungen kennen. Tägliche Rituale, bei denen ausgewählte Öle auf bestimmte Körperstellen gestrichen werden – im Bewusstsein, dass der Körper ein Tempel ist.

Diese Praxis veränderte alles. Unmerklich, aber tief. Ich begann, meinen Körper mehr zu lieben, ihn zu ehren, ihm Dankbarkeit zu schenken.

Berührung.

Geweihtes Öl.

Heiligkeit.

Ein Ritual der Salbung

Nimm ein biologisches, kaltgepresstes Olivenöl und ein ätherisches Öl deiner Wahl. Rose eignet sich wunderbar für Selbstliebe – wähle aber einen Duft, der dich berührt.

Fülle das Olivenöl in eine kleine Pipettenflasche (ca. 30 ml) und gib 33 Tropfen deines ätherischen Öls dazu. Für jede Salbung nimmst du 3 Tropfen. Tropfe das Öl in deine Hand oder in ein Schälchen. Mit zwei Fingern tauchst du hinein und salbst dich behutsam.

Beginne am Kronenchakra, wandere die Chakren nach unten bis zu den Füßen und den Händen.

Stelle dir dabei vor, wie durch das Öl die Verbindung zur geistigen Welt fließt. Stelle dir vor, wie dieses heilige Öl deinen wunderbaren Körper berührt, das Geschenk, das du erhalten hast, um hier auf der Erde leben zu können.

Bleibe im Atem, in der Stille.

Dein Körper erinnert dich:

Er ist heilig.

Stille.

Dankbarkeit.

Verbindung.