Naturpfad Jahreskreis
- Asa Buchmann
- 15. Nov.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Nov.

Wie mein Weg im Jahreskreis begann
Ich war nicht immer das ganze Jahr über draußen in der Natur. An manchen Tagen – besonders, wenn die Kälte kam, der Regen fiel, die Dunkelheit länger blieb – blieb ich immer drinnen. Es war mir alles zu grau und trist.
Türe zu. Decke um die Schultern. Ein leiser Rückzug ins Warme. Am besten mit Buch und Tee.
Die Natur schien fern, fast wie ein Ort, der nur im Licht besucht wird.
Auf der Suche nach unseren spirituellen Wurzeln, hier im Herzen Europas, entdeckte ich den keltischen Jahreskreis.
Jahreskreisfeste.
Alte Rhythmen.
Kräfte, die draußen wirken – sichtbar und unsichtbar.
Und plötzlich wurde klar: Es gibt keine graue Zeit. Keine farblose Phase. Jede Zeit trägt ihr eigenes Leuchten – zart, still, kraftvoll, klar.
Selbst im kältesten Atem des Jahres zeigt die Natur ein eigenes Bunt – feine Strukturen, tiefe Ruhe, ein Puls unter dem gefrorenen Boden. Ein kurzer Schritt hinaus genügt, und etwas in mir beginnt zu antworten.
Das Außen öffnet das Innen.
Jede Jahreszeit hat ihre eigene Qualität. Ein Schatz, der nur zu genau dieser Zeit erfahrbar ist.
Wie Erdbeeren im Mai.
Man kann sie früher oder später kaufen – doch nur im richtigen Moment schmecken sie wirklich nach Sommer.
So widmet uns die Natur jede Jahreszeit ein anders Thema, eine andere Energie. Manchmal eines, das wir nicht gerne berühren. Doch sanfte Annäherung verwandelt. Nicht, weil wir müssen – sondern weil das Unberührte gesehen werden möchte.
Mit jedem bewussten Durchschreiten des Jahreskreises entstand ein neues Fühlen.
Das Spüren der eigenen Energien. Der inneren Jahreszeiten.
Rückzug im Dunkeln.
Aufblühen im Licht.
Leben im Kreis.
Seit dieser Zeit erscheint mir das Jahr nicht mehr linear.
Es wird rund.
Lebendig.
Ein Kreislauf, der trägt – wie Rilkes Ringe, die sich weiten, Schicht für Schicht.
Wenn der Kreis Dich ruft
Der Kreis birgt den Ruf nach mehr Tiefe, mehr Verbundenheit, mehr Du in deiner Wahrheit.
Der Naturpfad Jahreskreis ist dieser Ruf – weich, einladend, wie Moos unter deinen Füßen.
Ein Kreis, der trägt
Wenn du eintrittst, öffnet sich ein Raum, der hält. Die Natur wird zur Lehrerin, der Jahreskreis zum Spiegel.
Die Ruhe des Winters, das Erwachen des Frühlings, die Fülle des Sommers, das Loslassen des Herbstes – alles in dir, alles vor dir.
Kein Druck.
Kein Müssen.
Nur Rhythmus.
Nur Kreis.
Was dieser Weg in Dir bewegt
Der Naturpfad schenkt Räume, die sonst oft fehlen: Stille, Spüren, Fragen, Antworten aus der Tiefe.
Verbundenheit wächst.
Ruhe kehrt ein.
Altes darf abfallen.
Neues kann entstehen – nicht erzwungen, sondern gefunden.
Du spürst Körper, Atem, Erdung. Du findest zurück in deinen eigenen Rhythmus.
Gemeinschaft, die hält
Im Kreis sitzt du nicht allein.
Neben dir Menschen, die ebenfalls lauschen, suchen, erinnern.
Keine Masken.
Kein Vergleich.
Nur Sein.
Es entsteht Verbundenheit, wie sie nur wächst, wenn alle weich werden dürfen. Ein Zuhause ohne Wände.
Für wen dieser Pfad ist
Für dich, wenn etwas in dir nach Tiefe ruft.
Wenn Natur dich berührt und du ihr mehr Raum schenken willst.
Wenn dein innerer Kompass nach Stille, Wandel und Klarheit verlangt.
Wenn du spüren willst, wohin dein Weg jetzt führen darf.
Der Naturpfad ist kein Kurs. Er ist ein Prozess. Ein Mitgehen mit dem, was größer ist als wir – und gleichzeitig in uns wohnt.
Wenn Du zurückblickst
Es waren nicht nur acht Begegnungen – es war ein innerer Weg.
Du bist nicht nur durch die Jahreszeiten gegangen.
Die Jahreszeiten sind durch dich gegangen.
Sie haben dich berührt, gestärkt, geöffnet.
Der Ruf war nur der Anfang.
Der Kreis, der Weg, die Verbindung – sie bleiben.






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