Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann?
- Asa Buchmann
- 1. Nov.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 2. Nov.

Warum ich bei Vollmond durch die Dunkelheit gehe – und was ich dort gefunden habe
Ich hatte früher Angst vor der Dunkelheit.
Nicht nur ein bisschen – RICHTIG Angst.
Die Vorstellung, im Dunkeln allein im Wald zu sein, war purer Stress für mich. Ich erinnere mich noch an die Mutproben auf den Pfadfinderlagern, bei denen wir den Weg entlang aufgestellter Fackeln gehen mussten.
Ich war tapfer.
Sehr tapfer.
Doch die Angst blieb.
Dann lernte ich Corina kennen – eine Priesterin, die davon träumte, einmal in der Nacht ganz allein im Wald zu gehen.
Und ich dachte nur:
Oh meine Göttin – wie bitte?!
Ganz allein?
In der Dunkelheit?
Freiwillig?
Ich konnte es kaum glauben. Für mich war das eher ein Albtraum als ein Traum. Ich meine – wer macht denn so was?! Und doch … irgendetwas in mir regte sich. Etwas Altes, Neugieriges, Unruhiges. Ein leiser Ruf, so zart, dass ich es fast geschafft hätte, ihn zu überhören. Aber eben nur fast. Etwas in mir wusste, dass dieser Gedanke – so verrückt er mir erschien – für mich ganz wichtig werden würde.
Und so begann eine Reise, die ich mir nie hätte ausdenken können.
Eines Abends im August nahm sie mich mit in den Dunkelsteiner Wald zu meiner ersten Vollmondwanderung.
Wir waren zu viert.
Die Vollmondin hing groß über uns, und es war gar nicht so dunkel, wie ich befürchtet hatte.
Und trotzdem: Jedes Rascheln, jeder Vogelruf ließ mich tausend Tode sterben. Ich probierte jede Position in der Gruppe aus: Vorne gehen, in der Mitte gehen, hinten gehen - es half alles nichts. Mit jedem Schritt kam eine andere Angst: Die vor dem, was ich nicht sehen konnte, die vor dem was ich sehen konnte und die vor dem, was ich erlebte.
Und doch ging ich weiter.
Es war, als würde ich durch mein ganzes Leben gehen, durch alles, was mir jemals Angst gemacht hatte. Die einzelnen Stationen liefen in mir ab wie in einem Film.
Ein Lied im Mondlicht
Dann sangen wir ein Lied.
Bin der Atem der Mondin.
Bin die Tänzerin der Sterne.
Bin die tiefrote Weisheit.
Bin die Urfrau der Ferne.
Da wurde es ganz still in mir - die Angst war verschwunden.
Geblieben war ein magisches Gefühl von Verbundenheit und Einheit.
Die Vertrautheit, gemeinsam mit lieben Menschen in der Dunkelheit zu stehen. Die Sicherheit, hier ganz richtig zu sein.
Die Dunkelheit als Ursprung und Lehrerin
Alles wird in der Dunkelheit geboren. Alles kehrt in sie zurück. Wir fürchten sie, weil wir dorthin alles schieben, was wir nicht fühlen oder nicht als Teil des Lebens akzeptieren wollen. Doch was wir verdrängen, sucht sich seinen Weg. Die Dunkelheit ist kein Feind, sondern Ursprung, Geborgenheit und Rückkehr. Sie lehrt uns Vertrauen, Hingabe und Loslassen.
Mein Weg mit der Vollmondin – Vertrauen im Licht und Schatten
Seit dieser Nacht gehe ich fast zu jeder Vollmondin hinaus. Bisher nie ganz allein – ich liebe mein Angsthäsinnenherz ❤️ - aber immer in Stille.
Weil ich dort etwas finde, was im Alltag verloren gehen kann.
Vertrauen ins Leben.
Tiefe Verbundenheit mit dem Kosmos.
Stille tief im Herzen.
Das Wandern bei Vollmond hat für mich etwas Heiliges – es erinnert mich daran, dass Licht und Dunkelheit untrennbar miteinander verbunden sind.
Und immer wieder singe ich das magische Lied der Urfrau der Ferne.
Blessed be.
Wenn du gerne gemeinsam beim Licht der vollen Mondin gehen möchtest, dann schau hier.jetzt in meinen Kalender, wann die nächste Wanderung stattfindet!
Die Komponistin des Liedes "Bin der Atem der Mondin" kann ich leider online nicht mehr finden. Falls du weißt, wer es ist gib mit bitte Bescheid, damit ich sie hinzufügen kann!






Kommentare